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++DER WIEDERAUFBAU DES APOLLINARIS-STADIONS++

Ein Interview mit Jens Heckenbach, Vizepräsident des Ahrweiler BC

Nach zweieinhalb Jahren intensiver Planung und Vorbereitung sind endlich die ersten Wiederaufbauarbeiten im Apollinarisstadion in Bad Neuenahr, der Heimspielstätte des Ahrweiler BC, gestartet. Diese Sportanlage, die auch vom SC13 Bad Neuenahr sowie dem TuS Ahrweiler genutzt wird, wurde bei der verheerenden Flutkatastrophe im Jahr 2021 zerstört. Mit Jens Heckenbach, Vizepräsident des Ahrweiler BC und geschäftsführender Gesellschafter der PlannIng GmbH Planung und Ingenieurleistungen, haben wir uns über die Erwartungen und Herausforderungen beim Wiederaufbau unterhalten. Heckenbach ist in regelmäßigem Austausch mit den Verantwortlichen und verfügt über umfassendes Wissen zu diesem Thema.

Der Startschuss für den Wiederaufbau des Apollinarisstadions ist gefallen. Wann dürfen wir realistisch mit dem Abschluss der Arbeiten rechnen?

Der Wiederaufbau hat bereits vor Weihnachten im letzten Jahr mit dem Rückbau der zerstörten Infrastruktur begonnen. Der nun milde Winter ermöglicht es, hier weiterzukommen. Ziel ist es, um Ostern herum die Einsaat des neuen Rasens auf der Spielfläche zu erledigen, damit im Frühling der Rasen keimen und wachsen kann. Parallel werden dann die Arbeiten außerhalb der Spielfläche weitergeführt. Die Tartanbahn bekommt einen neuen Belag, die Randflächen im Stadion werden neu gestaltet. Parallel wird der Hochbau – sprich das Tribünengebäude – instandgesetzt und ergänzt. Alles sollte dann in der zweiten Jahreshälfte fertig sein.

Welche Veränderungen im Vergleich zum Stand vor der Flutkatastrophe sind beim Wiederaufbau des Apollinarisstadions geplant?

Das Stadion wird erstmalig ein Flutlicht bekommen. Es werden neben den bisherigen vier Umkleiden zwei weitere Umkleiden hergestellt, die flexibel zu einer großen Kabine vereint werden können. Weiterhin wird das Wettkampfbüro um einen Mehrzweckraum mit Außenterrasse ergänzt.

Was bedeutet es für den Ahrweiler BC, in Zukunft wieder auf dem Rasen des „Apos“ antreten zu können?

Endlich wieder zu Hause spielen! Auch wenn die Gastfreundschaft auf allen auswärtigen Plätzen immer sehr groß war und ist, ist es für einen Verein immer besonders wertvoll und wichtig, zu Hause zu spielen. Schade, dass das in unserem Oberligajahr nicht möglich war, aber wir schauen nach vorne! Umso wichtiger ist es daher auch, dass der Westplatz kurzfristig wieder seiner Bestimmung zugeführt wird und wir hier auch unsere Jugend in Gänze Heim holen können.

Es ist geplant, im Stadion eine Flutlichtanlage zu installieren. Warum müssen die Vereine selbst die Kosten dafür tragen?

Beim ursprünglichen Bau des Stadions war bereits eine Flutlichtanlage und weitere Umkleiden geplant. Vieles wurde damals dafür schon vorgerichtet. Damals ist es aber am lieben Geld gescheitert. Die Stadt als Träger der Stadions hat weit über 1.400 Einzelmaßnahmen im Rahmen des Wiederaufbaus unserer Heimatstadt zu stemmen. Das Stadion ist nur eines dieser Projekte. Insofern kümmert sich diese mit allen Kräften um den Wiederaufbau des Bestandes vor der Flut und kümmert sich mit aller Kraft um unsere Belange. Da wir aber alle Mannschaftssportler sind und wir genau wissen, dass man als gutes Team alles schaffen kann, haben wir uns mit den beiden anderen Vereinen, die das Stadion hauptsächlich nutzen, TuS und SC 13, zusammengetan und überlegt, wie wir gemeinsam mit der Stadt unsere Sportstätte aufwerten und für die Zukunft fit machen können. Das Flutlicht wird uns ermöglichen, die dunklen Randzeiten zu erhellen und das Stadion so ausführlicher nutzen zu können. Da wir weiterhin gute Fördermittel vom Land und zahlreiche Spenden generieren können, können wir als „Triumvirat der Vereine“ einiges mehr für unser Stadion erreichen, so auch die Umkleiden und den Mehrzweckraum.

Beim Wiederaufbau des Stadions kommen sicherlich auch noch zusätzliche Belastungen auf den Ahrweiler BC zu. Welche Herausforderungen stellt sich der Verein noch?

Unser Vereinsleben ist seit der Flut eine tagtägliche Herausforderung. Umso mehr freue ich mich Woche für Woche, dass wir trotz der schwierigen Umstände sportlich weiterhin erfolgreich sein können. Mit Blick auf unsere Sportstätten haben wir einige dicke Bretter bereits bohren können, das Stadion ist im Wiederaufbau, die vorgenannten Add-ons sind finanziert und in der Umsetzung, unser Vereinsheim im Wiederaufbau auf der Zielgeraden – hierfür haben wir in diesen Tagen den entsprechenden Förderbescheid des Landes empfangen dürfen. Wir müssen uns noch um den Westplatz kümmern und schauen, dass wir für die Jugend noch ein Spielfeld im alten Ahrweiler Stadion erleben dürfen. Insofern würden wir uns aber gerne in Zukunft weniger Herausforderungen als Bauträger oder Bauherr stellen, sondern vielmehr oder vornehmlich die sportlichen Herausforderungen suchen und meistern!