++ ZWISCHEN TALENT UND ZEIT – DIE U15 DES AHRWEILER BC AUF IHREM WEG ++
Manchmal erzählen Tabellen nur einen Teil der Geschichte. Die U15 des Ahrweiler BC beendet die Hinrunde der Rheinlandliga auf dem fünften Platz – solide, respektabel, beinahe erwartbar. Und doch liegt das Wesentliche dieser Monate weniger in Zahlen als in Prozessen.
Cheftrainer Senad Sukic und sein Team – Co-Trainer Benjamin Ibrahimovic sowie Teambetreuer Jörg Printzen – setzten von Beginn an auf Klarheit. Gespielt wurde ausschließlich im 3-4-3. Kein taktisches Experimentieren, kein Sicherheitsnetz. Stattdessen ein System, das Mut verlangt, Verantwortung einfordert und den Spielern Raum lässt, Entscheidungen zu treffen.
Diese Entscheidungen fielen zunehmend besser aus. Sukic spricht von einer durchweg positiven Entwicklung aller Spieler. Besonders sichtbar wurde sie bei Felix Küpper, der nach neun Monaten Knieproblemen spät im Sommer zurückkehrte und erstaunlich schnell wieder Leistung brachte. Ebenso bei Maurice Möhren, der als Talent aus der eigenen C3 hochgezogen wurde, sich kontinuierlich steigerte und sogar gegen Wirges traf.
Die Stärken dieser Mannschaft liegen offen zutage: eine saubere Basistechnik, gute körperliche Voraussetzungen, ein ausgeprägtes Spielverständnis – und vor allem ein Teamgeist, der trägt. Was noch fehlt, ist Reife. Nicht im Verhalten, sondern im Wettkampf. In den Spielen gegen Spitzenmannschaften wie Eisbachtal oder Metternich wurde deutlich, dass Abgeklärtheit nicht trainiert, sondern erlebt werden muss.
Und doch gab es auch dort Momente, die Mut machen. Gut herausgespielte Tore, klare Abläufe, Phasen, in denen das Spiel kippte – auch wenn das Ergebnis es nicht widerspiegelte. Die Siege gegen Teams aus dem Tabellenmittelfeld bestätigen dagegen, dass die Basis stimmt.
Gebremst wurde die Entwicklung zeitweise durch Verletzungen. Phasenweise gleich mehrere Leistungsträger. Abseits davon blieben Negativmomente selten.
Die Rückrunde ist bereits im Blick. In der Halle wird bis zur Hallenkreismeisterschaft am 21. Dezember trainiert, danach folgt eine kurze Pause. Ab Januar stehen Leistungsvergleiche und Testspiele an, weitere Gegner werden noch gesucht. Personelle Veränderungen im Kader sind nicht geplant.
Parallel richtet sich der Blick nach unten und nach oben: Spieler der U14 – insbesondere des Jahrgangs 2012 – sollen behutsam gefördert und herangeführt werden, während Leistungsträger der U15 erste Erfahrungen in der U17 sammeln. Entwicklung verläuft in beide Richtungen.
Die Hinrunde dieser U15 war kein Ziel, sondern ein Abschnitt. Und vielleicht ist genau das ihre größte Qualität.
