++SAISON-RÜCKBLICK U11– EINE SAISON AUS DEN HINTERHÖFEN DES JUGEND-FUSSBALLS++
Es gibt Saisons, da geht es nicht um Pokale. Nicht um Medaillen. Nicht um die Frage, wer am Ende oben steht. Sondern darum, wer gewachsen ist. Wer sich verändert hat. Wer aus einem Haufen Kinder mit übergroßen Trikots ein echtes Team gemacht hat. Die U11 des Ahrweiler BC – der ältere Jahrgang der E-Junioren – hat genau das geschafft.
Im Herbst stürmten sie durch die Qualifikationsstaffel wie kleine Derwische mit großen Herzen: Neun Siege, eine Niederlage, Spielfreude auf Anschlag. Dabei wirkten sie weniger wie eine Mannschaft, die Resultate jagt, sondern wie Jungs, die gerade entdeckt haben, wie viel Schönheit in einem Querpass liegen kann. Technik? Gedeiht. Kognition? Reift. Koordination? Wird zum Tanz auf dem Rasen.
Cheftrainer André Wenigmann, so etwas wie der philosophische Kopf des Projekts, spricht von individueller Entwicklung – aber man ahnt, er meint mehr: Charakterbildung durch Ballverluste, Teamgeist durch geteilte Kabinenstille nach Niederlagen. Ralf Lauterbach und Gerd Treffer, seine kongenialen Co-Architekten, bauen Brücken in die D-Jugend, keine Autobahnen. Alles mit Geduld. Alles mit Blick fürs Detail.
Dass man am Ende in der Leistungsklasse und im Kreispokal hinter Andernach ins Ziel kam? Geschenkt. Der Nachwuchs der Bäckerjungen backt nun mal mit feinem Mehl. Der ABC hielt dennoch dagegen, verlor das Pokalfinale nur knapp. Und gewann, was nicht in Tabellen steht: Haltung.
Felix Sahl (Foto), der stille Torjäger, netzte 30 Mal. Kein Lautsprecher, aber immer da, wenn’s brennt. Doch der Star war das Kollektiv. Elf bzw. sieben Freunde, vielleicht nicht immer auf dem Platz, aber immer im Herzen.
Zurück bleibt ein Kader, der bereit ist für Größeres. Der D-Jugend kann kommen – mit fast identischem Team und Trainertrio. Keine Umbrüche. Keine Allüren. Nur die Sehnsucht, weiterzuspielen. Und die leise Ahnung: Das hier war erst der Anfang.