++SAISON-RÜCKBLICK U12: EIN SPIEL, EIN PASS, EIN ZIEL: KLASSENERHALT++
Das große Drama im Kleinen
Es war ein Dienstagabend in Metternich, an einem jener Abende, an denen der Fußball eine ganze Saison in eine einzige Bewegung gießt. Marek Schunk spielt den Pass. Yassin El Toufaili nimmt an, hebt kurz den Kopf – und schließt ab. 1:0. Spiel. Satz. Bezirksliga.
Doch was wie ein letzter Funken Glück aussieht, war in Wahrheit das logische Ende eines langen, zähen Kapitels. Die U12 des Ahrweiler BC, in der Rolle der Jüngeren unter Älteren, hat sich durch eine Saison geschleppt, die kaum Luft zum Luftholen ließ. Es war keine Kampagne für glanzvolle Tordifferenzen oder tabellarischen Übermut. Sondern eine, in der Regenjacken öfter gebraucht wurden als Pokale. Und doch: Sie blieb aufrecht. Und das allein war eine Leistung.
Die Saison der U12 war alles andere als ein Spaziergang durch Schulhöfe und Samstagvormittage. Es war ein Langstreckenlauf, ein Kampf gegen sich selbst, gegen die Ausfalllisten, gegen Gegner, die ein Jahr weiter waren – körperlich, spielerisch, manchmal auch emotional. Und doch blieb der Glaube. Ein Glaube, der nicht aus Slogans bestand, sondern aus dem stillen Wissen, dass es gehen könnte, wenn man nur weitermacht.
Trainer Thomas Lorenz, organisatorischer Strippenzieher und Entwicklungsvordenker auf dem Kleinfeld, legte die Grundlagen – und übergab das Trainer-Staffelholz zur rechten Zeit. Danny Werner, Aktiver der ersten Herrenmannschaft, trat an. Nicht als Erklärbär oder Lautsprecher. Sondern als glaubwürdiger Tonangeber, der die Sprache der Jungs sprach – nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern auch in der Kabine. Unter seiner Führung sammelte das Team in den letzten acht Begegnungen durchschnittlich 1,6 Punkte. Kein Feuerwerk, aber ein verdammt solides Fundament.
Die Tore? Sie kamen, wenn auch nicht im Überfluss. Elias Eguavoen (10 Treffer) und Tom Hildebrandt (8) teilten sich den Löwenanteil – manchmal durch Einzelaktionen, oft durch das, was man in dieser Altersklasse selten sieht: gut ausgespielte Teamzüge.
Im Rheinlandpokal schrammte man haarscharf an der Endrunde vorbei – im Neunmeterschießen gegen TuS Koblenz II, den Platzhirschen der Liga. Kein Drama, das man sich wünscht. Aber eines, das Charakter formt.
Nun also Sommerpause. Ein kurzer Atemzug, dann beginnt der Tanz von vorn – diesmal mit dem Anspruch, oben mitzuwirken. Wenige externe Zugänge, dafür viel innere Überzeugung. Die Trainer glauben daran. Die Jungs sowieso.
Und wie es so ist im Jugendfußball: Kein Erfolg fällt allein vom Himmel. Nicht ohne Eltern, die mehr Zeit in Autos und auf Rängen verbringen als in Ruhe mit dem Abendessen. Nicht ohne ein Staff, der mehr Herzblut als Stundenlohn investiert. Und nicht ohne Spieler, die lernen mussten, dass Entwicklung nicht immer im Licht der Tabelle geschieht, sondern oft im Schatten der Niederlagen.
Der Ahrweiler BC U12 hat überlebt. Und vielleicht ist genau das die wertvollste Lektion dieses Jahres.